Der Wegbereiter der Chinaforschung - Sinologie - Otto Franke

"Otto Franke" wurde am 29. September 1863, als Sohn des Gernröder Bürgermeisters Friedrich Franke, geboren. Er besuchte zunächst die vierklassige Volksschule (mit dem "Stephanieturm"). Ab 1874 besuchte er mit noch zehn anderen Jungen aus Gernrode das humanistische Gymnasium in Quedlinburg.
1876 zog die Familie nach Coswig.
"Otto Franke" war von 1888 bis 1902 Diplomat in China. Er wurde ein begeisterter An-
hänger der Kultur und Sprache dieses Staates. Er erforschte intensiv das chinesische Land, dessen Ergebnis ein, fünfbändiges Werk "Die Geschichte des chinesischen Reiches", das 1923 veröffentlicht, wurde.
Ab 1912 richtete die "Berliner Universität einen ersten Lehrstuhl speziell für "Sinologie" ein. Der erste Inhaber war bis 1921 "J.J.M. de Groot (1854-1921).
Ihm folgte 1923 Otto Franke,der mit verschiedenen wissenschaftstheoretischen For-
schungen (Differenzierung des Faches nach verschiedenen Wissensgebieten, Hinwen-
dung zur chinesischen Gegenwart, Verbindung von klassischer und moderner Sinologie, Quellenkritik in der Historiographie und Systematisierung des Wissens über China) und seiner Zuwendung zur chinesischen Geschichte, wohl der bedeutendste Vertreter der deutschen Sinologie seiner Zeit war.
Die von "Otto Franke" geforderte Differenzierung und Spezialisierung der Sinologie fand erstmals in der Weimarer Republik Verwirklichung, die in dieser Hinsicht als Höhepunkt der Entwicklung der Sinologie in Berlin gelten kann.
Bald nach Ausbruch des II. Weltkrieges zog "Otto Franke" zurück in seine, vor Bomben sichere Heimat, zu Verwandten nach Ballenstedt. Hier vollendete er mit weiteren Ergän-
zungen sein Lebenswerk "Die Geschichte des chinesischen Reiches".
1943 beging er den 80. Geburtstag in seiner Heimatstadt Gernrode. "Otto Eissfeldt", ein Hallenser Theologe, überreichte ihm zu diesem Anlass das Diplom eines Ehrenmitgliedes der "Deutsch-Morgenländischen Gesellschaft".
Während der Neugründung der Akademie der Wissenschaften 1946 in Berlin erlitt er einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am 5. August 1946 verstarb.
Am 8. Oktober 2010 war ein großer Tag in Gernrode.
Die Enkelin von "Otto Franke", Frau "Renata Fusheng Franke" ist aus China gekommen und hat ein neues Buch über das Wirken ihres Großvaters vorgestellt. Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Sohn von "Otto Franke" - dem Sinologen "Wolfgang Franke". Bei diesem Besuch wurde auch gleich noch eine Gedenkplakette am Geburtshaus von "Otto Franke" in der Bahnhofstraße 34 angebracht.
Auf Grund der Gebietsreform in Sachsen-Anhalt wird die "Stadt Gernrode" zum 1. Januar 2012 nur noch ein Stadtteil von "Quedlinburg" sein. Dadurch müssen einige Straßen in Gernrode, die dann doppelt vorhanden sind, umbenannt werden.
Die jetzige "Bahnhofstraße" wird zu Ehren von "Otto Franke" in "Otto-Franke-Straße" umbenannt.
Hier im Anhang finden Sie nähere Informationen zu diesem Buch und einen Hinweis zur Bestellung.